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Channel: Sexismus – herzteile
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Spielzeug statt Heldin

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Die Scharfschützin “Quiet” wird eine der Hauptcharaktere in Metal Gear Solid 5 sein und als solche als Actionfigur verewigt werden – so weit, so gut, schließlich gibt es nicht all zu viel Actionheldinnen. Entwickler Hideo Kojima veröffentlichte heute auf Twitter jedoch ein Bild und kommentierte die dabei verwendeten “weichen Materialien”. Gemeint waren die Brüste der Figur – ein Kommentar, der Quiet vom handelnden Charakter in einer Geschichte zu einem miniaturisierten Sexspielzeug reduziert. Sie ist ein absurd wörtliches Beispiel für sexuelle Objektifizierung: “Dies geschieht, besonders in Bezug auf Frauen, indem nur über ihren Körper oder Teile ihres Körpers gedacht oder gesprochen wird.

Die Geschichte weiblicher Charaktere in der Metal Gear Solid-Reihe ist schon immer eine schwierige. Im ersten Teil etwa wird Meryl Silverburgh in ihrer ersten Szene in Unterwäsche gezeigt und muss anschließend – zu ihrer eigenen Rettung – vom Helden Solid Snake verprügelt werden. Der neueste Teil inszeniert die Folterszene an einer Minderjährigen. Und selbst wenn viele der Frauen in Kojimas Spielen dem Klischee des “starken weiblichen Charakters” entsprechen, so enden die meisten von ihnen doch tot, um als Motivation für einen der Männer zu dienen.

Das Design von Quiet hat schon einmal Kritik hervorgerufen. Es sei auf Wunsch Kojimas noch “erotischer” gestaltet worden, um mehr Cosplay des Charakters zu ermutigen. Die Scharfschützin Sniper Wolf hatte bereits im ersten Teil einen tiefen Ausschnitt und dieser Trend zu knapp bekleideten Kontrahentinnen setzte sich noch weiter fort. Fortune trug in der Fortsetzung weniger, hatte dafür eine noch größere Waffe. Die Outfits der Super-Soldatinnen noch weiter zu sexualisieren scheint nach Quiet aber bald kaum noch möglich.

Die Figur von Quiet zeigt aber nicht nur was für ein problematisches Frauenbild Hideo Kojima in seinen Spielen zeichnet, sondern sagt auch vieles über die Spielepresse aus. “[Sie] wird es euch nicht nur erlauben, ihre weichen, samtigen Brüste zu betatschen – nein, sie werden sich auch noch gut anfühlen und nachgeben!” oder “bewegliche Brüste als Feature für die glücklichen Käufer bieten” schreiben einige News-Seiten, um anschließend Bilder der Figur zwischen Werbung zu präsentieren. Irgendeine Form von kritischem Kommentar ist nicht zu finden. Denn die Seiten sprechen das selbe Publikum an, an das sich auch die Figur von Quiet richtet – und helfen damit dabei mit, all die Spieler*innen weiter auszugrenzen, die nicht in diese Zielgruppe passen.


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